Am Wochenende vom 14. auf den 15. Juli wurde die 22. Auflage des Kelheimer 24-Stunden-Rennens ausgetragen. Bei der Veranstaltung geht es darum innerhalb dieser 24h möglichst viele Runden zu absolvieren. Der Rundenverlauf ging von Kelheim über einen 5km langen Anstieg an der Befreiungshalle vorbei, über Bankerl, Essing wieder zurück nach Kelheim. In jeder Runde mussten ca. 180 Höhenmeter überwunden werden.
Zentrum der Veranstaltung war der Kelheimer Stadtplatz. Hier war ein großes Festzelt aufgebaut, in welchem Bands und Musikvereine spielten und zusätzlich neben den Zuschauern für gute Stimmung sorgten. Die Radsportler fuhren in jeder Runde einmal über das in der Innenstadt verlegte Kopfsteinpflaster durch das Festzelt. Am Ende des Zeltes war auch die Wechselzone, in welcher die Staffelfahrer den Staffelstab übergaben. Für die Einzelstarter hieß es, jeweils eine enge Kurve um die „Säule“ zu fahren und über das Kopfsteinpflaster das Stadtzentrum wieder zu verlassen. Insgesamt waren in diesem Jahr wieder 1.200 Teilnehmer am Start.
Unter die Teilnehmer mischten sich auch zwei Einzelstarter und eine Staffelstarterin vom TWin Neumarkt.
Marion Schmidpeter, welche als Einzelstartern nach neun Jahren Pause mal wieder an den Start ging belegte in der Frauenwertung einen hervorragenden 6. Platz. Sie fuhr in 23:03:36 Stunden (Brutto) insgesamt 25 Runden und absolvierte dabei eine Gesamtstrecke von 409,375 km. Marions aufregendes Wochenende begann jedoch schon ein paar Tage vorher, denn da musste bereits ein guter Platz auf dem Campingplatz gesichert werden. Dieses Feeling gehört laut Marion einfach dazu, denn so lernt man die Mitstreiter kennen und man bekommt während des Rennens mit wie es ihnen geht. Ihr Rennen verlief bis um 6:30 Uhr nach Plan. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits 14,5 h (17 Runden) unterwegs und hatte ihren ersten Tiefpunkt. Also hieß es für sie „runter vom Rad“ und eine Stunde Pause einlegen. Die Pause nutzte sie auch um ein Frühstück einzunehmen und sich ein wenig hinzulegen. Das Frühstück nahm sie gemeinsam mit ihrer Tochter Yvonne und ihrem Mann Reinhold ein, welche sie auch während der gesamten Renndauer versorgten und tatkräftig unterstützten. Im späteren Rennverlauf legte sie noch einen weiteren Stopp ein. Das Rennen wurde zäh und die Verpflegung schmeckte ihr nicht wirklich mehr. Sie entdeckte in diesem Jahr jedoch eine neue Verpflegungsvariante „Cola & alkoholfreies Bier“: Dieser Zaubertrank verhalf ihr durch die darin enthaltenen Kohlenhydrate und dem Zucker über die Runden. Glücklich, aber auch müde im Ziel angekommen, beklagt sie einen mordsmäßigen Muskelkater und wünscht sich nichts sehnlicher als ihr Bett.
Michael Kropp war in diesem Jahr zum ersten Mal bei diesem Rennen am Start. Eigentlich sollte bei ihm zu diesem Zeitpunkt der Hauptwettkampf bereits in trockenen Tüchern sein und das Radrennen in Kelheim der erste Test für den Double-Ironman im Jahr 2019 sein. Da er seinen Hauptwettkampf jetzt erst Ende Juli bestreitet, musste er seine Renntaktik für Kelheim ändern. Letztendlich hat er das Rennen in zwei Etappen bestritten. Am 14.07. ist er um 14 Uhr gestartet und absolvierte bis um 20:30 Uhr 11 Runden. Anschließend fuhr er nach Hause und übernachtete im eigenen Bett. Um 4:30 Uhr war dann die Nacht für ihn beendet und es ging nach einem kurzen Frühstück wieder nach Kelheim zum Rennen. Dort fuhr er dann ab ca. 6:30 weitere 12 Runden, so dass am Ende des Rennens 23 Runden mit 376,4 km standen. Er nutzte das Rennen als letzte harte Einheit, bevor er seine Taperphase einleitete. Michael war im Nachhinein von dem Rennen, der Organisation, dem Publikum und dem freundlichen Untereinander der Fahrer voll begeistert. Es wird sicherlich nicht sein letzter Start in Kelheim gewesen sein. Michael ging als Selbstversorger an den Start, wurde jedoch in jeder Runde von seinem eisernen Fan Sandy lautstark angefeuert. Auch für die nächtlichen Fahrdienste seiner Sandy ist Michael sehr dankbar.
Silke Lautenschlager war im Team „Café Grimm Allstars“ als Staffelfahrerin am Start. Das Team campierte direkt an der Rennstrecke und wurde durch vier weitere Fahrer ergänzt. Abwechselnd hieß es auch für dieses Team so viele Runde wie möglich zu fahren. Am Ende belegte das Team nach 49 absolvierten Runden den 8. Platz in der Mixed-Wertung. Silke, die zeitweise ein paar Probleme mit ihrem angeschlagenen Arm hatte, trug mit acht Runden zu diesem Erfolg bei. Für die Runden benötigte Silke im Schnitt 33:06 Minuten.
Aufgrund der Heimatnähe ließen es sich viele Vereinsmitglieder auch nicht nehmen und suchten per Rad oder Auto den Weg nach Kelheim, um vor Ort die Starter kräftig zu unterstützen. An diesem schönen Beispiel hat man wieder gesehen, dass im Verein eine tolle Kameradschaft vorherrscht.