Italienische Impressionen, Teil 1

Nach einer guten Saison 2014 sollte es in diesem Jahr etwas ruhiger werden und so kam die Mitteldistanz in Rimini, am 24. Mai, gerade recht. Die vielen Langlaufkilometer im Winter, mit dem „Birkebeiner“ in Norwegen als Abschluß, mußten nur noch um die speziellen italienischen Trainingseinheiten ergänzt werden. Den größten Teil dieser Einheiten absolvierte ich beim italienischen Feinkosthändler, bei einigen Weinverkostungen von italienischen Weinen und bei der Zubereitung und dem Verzehr von italienischen Köstlichkeiten.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Im Bauchbereich war der Spoiler für einen besseren Auftrieb deutlich zu erkennen, dieses zusätzliche Gewicht würde mir außerdem bei den Abfahrten zu einer höheren Geschwindigkeit und zu einer besseren Straßenlage verhelfen. Einziger Nachteil, das neue Vereinstrikot ließ sich nicht mehr schließen.
Der heftige Regen in der Nacht vor dem Wettkampf beruhigte mich, konnte ich doch davon ausgehen, daß der ein oder andere Mitstreiter nicht antreten würde. Der starke Sturm ließ sogar die Hoffnung in mir aufkeimen, daß evt. die Schwimmstrecke verkürzt würde.
Nach wenig Schlaf aber hellwach bereitete ich am nächsten Tag meine Wechselzohne vor. Dabei ist es besonders wichtig, die Nachbarn keines Blickes zur würdigen oder gar ein Schwätzchen anzufangen, das könnte als ein Zeichen von Schwäche ausgelegt werden!
Dank zweier freundlicher italienischen Helferinnen gelang es bereits nach 10 Minuten den Neo zu zubekommen, es konnte losgehen. Der hohe Wellengang und die kaum sichtbaren Bojen beunruhigten mich kaum, ich hatte schließlich in kluger Voraussicht, eine Trainingseinheit im Rothsee absolviert. Auch durch den Startschuß ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen, setzte meine Bademütze und die Schwimmbrille auf und schwamm dem Feld hinterher. Beim Freiwasserschwimmen sollte man sich keinesfalls an den Mitschwimmern orientieren sonder den eigenen Orientierungsfähigkeiten vertrauen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich ein Boot in Sicht, die wilden Handzeichen deutete ich zunächst als Anfeuerung, daß mir das Boot aber den Weg versperrte, das fand ich unfair. Schnell stellte sich aber heraus, daß es sich um die kroatische Küstenwache handelte, die mich am Eindringen in ihre Hoheitsgewässer hindern wollte. Mein Kurs war aber schnell korrigiert und trotz des kleinen Umwegs war ich nach 53 Minuten aus dem Wasser. Mein Vorteil war jetzt die Übersichtlichkeit in der Wechselzone!

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