Und der Herr sprach: "Es werde Licht!" – und es wurde: "Vitamin D!"

„Niemand wird Krankheit heilen können, 

der nicht die wirklichen Ursachen kennt.“ 

Aurelius Cornelius Celsus
„Machen Sie mal wieder Urlaub!“ – Das ist ein gutgemeinter ärztlicher Rat, der bereits seit vielen Jahrzehnten den Vitamin-D-Mangel als mögliche Krankheitsursache  in Ansätzen durchscheinen lässt. Noch lange bevor die Notwendigkeit dieses Vitamins für unseren Körper und unser Wohlbefinden Gegenstand medizinischen Interesses war.

Doch vorab, was ist Vitamin D eigentlich?

 

 

Vitamin D, auch Cholecalciferol genannt, ensteht größtenteils, wie auch bei den meisten anderen Wirbeltieren durch direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut. Definitionsgemäß sind Vitamine Substanzen, die der Körper selbst nicht herstellen kann, aber zum Leben benötigt werden und daher von extern zugeführt werden müssen. Die Vorstufen des sogenannten Vitamin D werden aber vom Körper selbst hergestellt. Dennoch wird aus historischen Gründen das Cholecalciferol zu den Vitamin gerechnet.

Seit den 1990er geriet Vitamin D immer mehr in den Fokus der medizinischen Forschung. Schritt für Schritt führten neue Entdeckungen die Wissenschaftler an die wichtige(n) Funktion(en) des Vitamin D im menschlichen Organismus heran. So wurde entdeckt, dass Vitamin-D-Unterversorgung sowohl bei Herzkreislauferkankungen als auch bei neoplastischen Erkankungen (Krebs, Tumore) eine entscheidende Rolle spielt.
In der „Health Professionals Follow-up Study“ war das Risiko für einen Herzinfarkt bei Männern mit Vitamin-D-Mangel  um den Faktor 2,4 höher als bei Gleichaltrigen mit ausreichender Vitamin-D-Versorgung.
Ferner scheint eine Vitamin-D-Unterversorung einen Risikofaktor für folgende Erkrankungen dar zu stellen:
    • Autoimmunerkrankungen (z.B. Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Diabetes mellitus Typ 1, etc)
    • Asthma (In einer an der University of Colorado durchgeführten Studie an knapp 19.000 Personen zeigte sich, dass Menschen mit stark verringertem Vitamin-D-Spiegel ein um etwa 1/3 erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte besitzen. Bei Asthma steigt das Risiko sogar auf das 5fache an.)
    • fördernd auf die Beweglichkeit der Spermien 😉 
    • gegen Schuppenflechte (Psoriasis)

      Wo bzw. wie kann ich nun etwas für meinen Vitamin D Spiegel tun?

      Die Aufnahme von Vitamin D über die Nahrung ist sehr gering, da die meisten (modernen) Nahrungsmittel kaum mehr Vitamin D enthalten. Nur einige wenige, wildlebende Fischarten, so z.B. Hering, Lachs oder Aal enthalten Vitamin D in nennenswerten Mengen. Jedoch wird auch hier zur Zeit heftig diskutiert, dass beim Braten oder Grillen dieser Fische bis zu 95% des Vitamin Ds verloren gehen.
      Auch der Vitamin D Gehalt von Produkten wie Milch, Eiern oder Fleisch hängt entscheidend davon ab wieviel Sonnenlicht die Tiere in ihrem Leben gesehen haben. Bei reiner Stallhaltung ist nahezu kein Vitamin D in diesen Lebensmitteln mehr enthalten.
      Bleibt nur noch die eigene Synthese mittels Sonnenbaden anzukurbeln. Jedoch hat man hier als Mitteleuropäer v.a. in den Wintermonaten von Oktober bis März ernsthaft Schwierigkeiten, da selbst zur Mittagszeit der Sonnenstand am Himmel nur so hoch ist, dass nahezu die gesamte UV-B-Strahlung, welche für die Vitamin-D-Synthese in der Haut entscheidend ist, durch die Erdatmospäre herausgefiltert wird.
      Viele Wissenschaftler sprechen deshalb davon, dass eine effektive Vitamin-D-Versorgung über das Sonnenlicht allein in den tropischen und subtropischen Regionen unserer Erde möglich ist. (Evulotionsbiologisch sehr interessant, dass genau in diesen Regionen menschliches (?) Leben entstand – ein Zufall? ) 

      So nun genug trockene Theorie: wie merke ich denn nun ob ich von diesem „Wunder“-Vitamin zu wenig habe oder nicht?

      Gute Frage 🙂 !!!! – Akute Vitamin-D-Mangelerscheinungen sind meist schnell zu überwinden, sofern sie als solche erkannt werden. Die Heilung der chronischen, meist in der Bevölkerung bekannteren Vitamin-D-Mangelerkrankungen, wie die Osteomalazie (Knochenerweichung, bei Kindern Rachitis genannt) sowie damit einhergehende Wirbelkörperbrüche (u.a. Brüche bei fortgeschrittener Osteoporose), erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Multiple Sklerose und auch Krebs sind sehr komplex und nur langwierig zu erreichen. 

      Hier soll es jedoch um die meist sehr viel unspezifischeren, und gleichzeitig (in unseren „Sonnen-armen“ Breiten) weit verbreiteten, akuten Vitamin-D-Mangelerkranungen gehen. Der Symptomkomplex lässt sich einfach mit dem Akronym MANOS-Konzept erfassen. MANOS steht hier für: 

      • Muskulatur – Verkrampfungen, Zucken, Zittern, Schmerzen und Schwäche der Muskulatur
      • Adynamie – Kaftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Energieverlust
      • Nervensystem – Schlafstörungen, ständige Müdigkeit, Kopfschmerz, Koordinationsstörungen
      • Orthostase – Kreislauf – und Durchblutungsstörungen, Kältegefühl v.a. in Händen und Füßen
      • Skelettschäden – Osteoporose und Osteomalazie
      Sollte also der ein oder andere diese Beschwerden bei sich feststellen ist es vielleicht nicht schlecht sich beim Hausarzt mal Blut nehmen zu lassen und den Vitamin-D-Spiegel bestimmen zu lassen. Ist dieser dann zu niedrig kann meist mit einer Vitamin-D-Substitution schnell wieder Besserung der Symptome hergestellt werden. Um die oben genannten Krankheiten und Symptome zu vermeiden, sollte eben ganzjährig ein optimaler Vitamin-D-Spiegel angestrebt werden.

      Hier noch ein Interessantes (kurz) Video zu der Thematik:
      Leider ist das ganze Thema sehr, sehr umfangreich und komplex und kann in einem kurzen Artikel niemals ganz und vollständig dargestellt werden. Ferner ist die Thematik auch laufend einem Prozess der Entwicklung und Forschung unterworfen und es werden nahezu tagtäglich neue, spannende Erkenntnisse auf diesem Gebiet hinzugewonnen und publiziert. 
      Bei Fragen und Diskussionsbedarf einfach einen Kommentar schreiben oder sich beim Schwimmtraining am Beckenrand an mich wenden 🙂

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