Von Wolfgang Schuhmacher:
Als ich mich zum Höhepunkt meiner Challenge-Vorbereitung wieder zur Mitteldistanz am Walchsee anmeldete, geschah dies in der festen Überzeugung, diesen Wettkampf quasis als entspannte Belohnung für meine gewaltigen Trainingsumfänge zur Langdistanz einfach mitzunehmen. Nach meinem erfolgreichen Abschneiden in Roth war natürlich Entspannung angesagt, der Walchsee war ja noch 6 Wochen weg und ich fühlte mich stark: Was ist schon eine Mitteldistanz nach einer Langdistanz?
Als wir dann Mitte August unseren Wohnwagen für den Sommerurlaub am Walchsee packten, kamen mir erste leichte Zweifel an meinem Vorhaben. Gut, ich hatte die letzten 4 Wochen intensiv trainiert, mit meinen Radtouren zum Biergarten, ausdauernd in unserem 4×4 Meterpool im Garten gekrault und morgens zum Bäcker gelaufen. Das Ergebnis dieser Anstrengungen ließ sich deutlich auf der Waage ablesen, doch etwas mehr Gewicht konnte beim drücken auf dem Rad nicht schaden! Außerdem, ich hatte am Walchsee ja noch genügend Zeit zur Feinabstimmung. Diese fiel aber sozusagen ins Wasser: Es regnete ständig, Tagestemperaturen wie zur besten Wintertrainingszeit und Wassertemperaturen um mein Kaiserbier auf die richige Trinktemperatur zu kühlen. Was macht der erfahrene Triathlet in solch einer Situation? Kühlen Kopf bewahren, im Wirtshaus regenerieren, am Gewicht für schnelle Abfahrten arbeiten und die Wettervorhersage mehrmals am Tag studieren. Dies hatte der Veranstalter offensichtlich versäumt, denn bei der Wettkampfbesprechung war nur von leichtem Regen zu Veranstaltungsende und Frühjahrstemperaturen die Rede! Bei diesen Aussichten konnte natürlich ein Gläschen Rotwein nicht schaden.
Als wir dann Mitte August unseren Wohnwagen für den Sommerurlaub am Walchsee packten, kamen mir erste leichte Zweifel an meinem Vorhaben. Gut, ich hatte die letzten 4 Wochen intensiv trainiert, mit meinen Radtouren zum Biergarten, ausdauernd in unserem 4×4 Meterpool im Garten gekrault und morgens zum Bäcker gelaufen. Das Ergebnis dieser Anstrengungen ließ sich deutlich auf der Waage ablesen, doch etwas mehr Gewicht konnte beim drücken auf dem Rad nicht schaden! Außerdem, ich hatte am Walchsee ja noch genügend Zeit zur Feinabstimmung. Diese fiel aber sozusagen ins Wasser: Es regnete ständig, Tagestemperaturen wie zur besten Wintertrainingszeit und Wassertemperaturen um mein Kaiserbier auf die richige Trinktemperatur zu kühlen. Was macht der erfahrene Triathlet in solch einer Situation? Kühlen Kopf bewahren, im Wirtshaus regenerieren, am Gewicht für schnelle Abfahrten arbeiten und die Wettervorhersage mehrmals am Tag studieren. Dies hatte der Veranstalter offensichtlich versäumt, denn bei der Wettkampfbesprechung war nur von leichtem Regen zu Veranstaltungsende und Frühjahrstemperaturen die Rede! Bei diesen Aussichten konnte natürlich ein Gläschen Rotwein nicht schaden.
Der Wettkampftag hatte dann wirklich angenehme 8 Grad, das steigerte natürlich die Vorfreude auf angenehme 17 Grad im Wasser. Vorher mußte nur noch das Rad in der Sumpfwechselzone gescheckt werden, mit dem Nebeneffekt, daß ich jetzt ganau weiß, wo der Hersteller keine Edelstahlschrauben eingebaut hat. Was solls, darum würde ich mich im kommenden Winter kümmern, jetzt gings erstmal zu Schwimmstart und zum Aufwärmen ins Wasser. Wenigsten wurde ich diesmal nicht durch den Blick aufs wunderschöne Kaisergebirge abgelengt, das war hinter der dichten Wolkendecke verborgen.
Ich liebe die Schwimmstarts beim Freiwasserschwimmen, ich vergesse sofort wie kalt das Wasser ist, weil ich mich mit meinen Kollegen herumschlagen muß. Wichtig ist dabei, daß man die Boje nach 900 Metern nicht aus dem Blick verliert, ist mir diesemal ganz gut gelungen.
Nach meinem Garmin bin ich nur 10 Prozent zu viel geschwommen, man darf bei der PC-Auswertung den Zoom nur nicht zu groß machen, dann sieht es nach einer Geraden aus.
Nach stolzen 42 Minuten aus dem Wasser, würde ich aber bei meiner stärksten Disziplin wieder gutmachen, dem Wechsel! Leider bin ich dann in einem Schlammloch hängen geblieben, zum Glück fahre ich bei jedem Wetter ohne Strümpfe, das war jetzt mein Vorteil, der Regen würde meine Füße schon sauberwaschen. Das Gute bei starkem Regen auf der Radstrecke ist, daß man sich um den Windschatten keine Gedanken machen muß, die Gischt des Vordermanns endet ungefähr bei 10 Metern, einfachen gehts nicht! Und noch ein Tipp: Bei den Abfahrten und in Kurven keinesfalls bremsen, es könnte sein, daß der Nachfolger mit Karbonrädern unterwegs ist und dann hinten rein fährt! Die kleinen Schlammbäche auf Radstrecke haben aber auch etwas positives, die kleinen Sandkörner setzen sich auf den Bremsbelegen fest und erlauben bei
der Einfahrt in die Wechselzone den Bremszeitpunkt sehr spät zu setzen, man sollte sich da auch nicht durch lautstarke Streckenposten mit Bremsaufforderung aus der Ruhe bringen lassen.
Nach 2:55 und 90 Kilometern sowie 1200 Höhenmetern, 30 cm vor dem Streckenposten zum Stand gekommen, aus Dankbarkeit hat er mich dann vor dem Umfallen bewahrt.
Jetzt liegen nur noch schlappe 21 Kilometer zwischen mir und dem Kaiserpilz im See vor unserem Wohnwagen. Natürlich hat der geschulte Blick des erfahrenen Triathleter sofort erkannt, daß erst höchstens die hälfte der Räder im Ständer hängt und von den Altersklassenmitstreiternnoch kein einziges. Das stärkt das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und läßt einen mit leichten Beinen über die Schlammpfade fliegen. Doch das mit dem Fliegen läßt schnell nach, vielleicht habe doch zu viel Gewicht gemacht. Doch solche Selbstzweifel darf man nicht an sich heranlassen, positiv muß man denken! Nur noch dreimal am Zieleinlauf vorbei bis man selbst rein darf, was ist das schon? Außerdem hat der Regen etwas nachgelassen, man kann bereits den Vordermann erkennen. Das ist jetzt wichtig, denn jetzt, da die Spitzenleute bereits im Ziel sind, ist man zum Jäger geworden und das tut gut! Geschwindigkeit ist relativ, habe ich mal gelernt, und obwohl ich langsamer werde, werden die Mitstreiter noch langsamer.
Dann ist es soweit, das Ziel kommt in Reichweite, jetzt lächeln und ganz entspannt reinlaufen.
Der ganze Spaß hat 5:49 gedauert, genau im Mittelfeld gelandet, AK mit einer Stunde Vorsprung gewonnen, hätte auch in der Klasse vorher zum zweiten Platz gereicht.
Erste Ableitung von Einstein/Schumacher:
Ob Lang- oder Mitteldistanz, weh tut es immer, halt länger oder kürzer!
Klasse Bericht!!
LikeLike