Vier Neulinge und fünf alte Hasen vom Neumarkter Verein wagen sich auf die Strecke beim Triathlon in Roth. Die Erwartungen sind komplett verschieden.
Neumarkt. Mit rund 3500 Einzelstartern und 650 Staffeln aus über 60 Nationen, einem Top-Starterfeld und weit über 220 000 erwarteten Zuschauern entlang der Wettkampfstrecken wird der DATEV Challenge Roth, die weltgrößte Triathlonveranstaltung in der Langdistanz, am Sonntag im fränkischen Roth ausgetragen.
Gleichzeitig feiert man in diesem Jahr das Jubiläum „30 Jahre Triathlon in Roth“. Die weltbesten Triathleten sind mit im Starterfeld. Keine Weltbestzeiten werden die neun Einzelstarter vom Triathlonverein Windschatten erreichen, aber jeder Athlet versucht sein Bestes.
Der Wettkampf startet mit 3,8 Kilometern Schwimmen im Main-Donau-Kanal, setzt sich fort mit einem Radrennen über 180 Kilometer und einem abschließenden Marathon über 42 Kilometer. Bei dieser Langdistanz wagen sich diesmal vier „Neulinge“ und fünf „alte Hasen“ vom TWin auf die Strecke. Jeder Neumarkter Triathlet hat anders trainiert und hat andere Erwartungen an diesem großen Wettkampftag.
Deshalb wollen wir einige Ausdauersportler vorstellen: Zum ersten Mal dabei ist Thomas Bergmann aus Berg. Sein Training hat er im November begonnen. Mittlerweile hat er 4800 Rad-km und 1200 Lauf-km zurückgelegt. In den Wintermonaten betrug sein wöchentliches Trainingspensum ungefähr elf Stunden, wobei er den Fokus aufs Laufen legte. In den letzten beiden Trainingsmonaten steigerte Thomas sein Trainingspensum auf 20 Stunden. Eine Lieblingsdisziplin hat der Neuling nicht mehr. Für den Wettkampftag wünscht sich Bergmann ein angenehmes Wetter und viele bekannte Zuschauer.
Um nach seinem schweren Fahrradsturz wieder ins Training zu kommen, hat sich Thomas Schäfer spontan entschlossen, sich beim Challenge wieder anzumelden. Da sein Sohn Bastian zu dieser Zeit in einem Motivationstief steckte, ist er mitgezogen – sein erster Start – und so hat sich die letzten Monate alles um das Training gedreht. Entweder stand eine Trainingseinheit an oder es wurde aus verschiedenen Trainingsplänen die passende Einheit gesucht und zurechtgebaut.
Bastian Schäfer sieht die ganze Angelegenheit sehr entspannt. „Wenn nun am Sonntag noch das Wetter schön wird, ist alles gut“, sagen Vater und Sohn Schäfer. Ebenfalls ein Debütant ist Michael Kropp. Da es seine erste Langdistanz ist, hat er ein defensives Ziel gewählt: Ankommen. Die Trainingsumfänge bewegten sich zwischen 15 und 22 Stunden. Er wünscht sich ein schönes, trockenes, windstilles Wetter und dass es ihm so gut geht, dass er auch alle Eindrücke genießen kann.
Andy Meier hofft, dass das Wetter nicht so heiß wie vorhergesagt wird und wünscht sich „bedeckt bei 17 Grad“. Wegen Studium und Beruf ist das Training vor allem im Juni/Juli nicht ideal gelaufen – aber er hofft, dass er das durch „Mentalhärte“ kompensieren kann.
Alle anderen Windschatten-Teilnehmer waren bereits mehrfach am Start, egal ob in Roth oder anderswo. Dazu gehört Wolfgang Schuhmacher. Es ist bereits seine neunte Langdistanz, nicht nur im Frankenland, sondern auch Neuseeland, Südafrika oder Frankreich war er unterwegs.
Sein Trainingsumfang, auch durch den milden Winter bedingt, war 6000 km Radfahren, 1000 km Laufen und 100 km Schwimmen. Das Wetter ist ihm relativ egal – Wolfgang wünscht sich jedoch wenig Wind.
Seine Frau Ute ist dieses Jahr zum zweiten Mal dabei. Die erste Herausforderung ist bewältigt, wenn sie am Sonntagmorgen um 6.45 Uhr in den Kanal steigt. Dann nämlich liegen über neun Monate Vorbereitung hinter ihr. Wenn dann das Rennen gestartet ist und sie kommt ohne gesundheitlichen Probleme durch den Tag, dann ist auch schon die zweite Herausforderung geschafft – und wenn Ute dann noch finishen kann, dann ist es Challenge.
„Aller guten Dinge sind drei“, dachte sich Susanne Nerreter. Im letzten Jahr stand sie noch am Zuschauerrand. Nach einer einjährigen Verletzungspause trainierte Susi fast ein ganzes Jahr zielstrebig, um zum dritten Mal an der Startlinie zu stehen. Wenn sie trainiert, hat sie Zeit genug, um sich darüber Gedanken zu machen, warum man sich so einer Herausforderung stellt. Bei Überquerung der Finish-Line im Sonnenuntergang wird sich dies wohl beantworten. Wenn alle Windschatten-Athleten im Ziel sind, wird es für sie und alle anderen Starter ein neues Feuerwerks-Erlebnis geben.
hier gehts zum Artikel:
http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/neumarkt/artikel/windschatten-schickt-neun-starter/1093676/windschatten-schickt-neun-starter.html#1093676
Hab das mal etwas erweitert 😉
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